team22


Als Bindehautentzündung bezeichnet man eine Entzündung oder Irritation der Bindehaut im Auge. Die Bindehaut bedeckt die vordere, nach außen gerichtete Seite des Augapfels und die Innenseite der Augenlider. Sie ist durchsichtig und besteht aus Schleimhaut. Durch den von ihr produzierten Schleim kann der Tränenfilm auf ihrer Oberfläche haften.

So ermöglicht die Bindehaut dem Auge reibungsarme Bewegungen. Darüber hinaus spielt die Bindehaut eine wichtige Rolle bei der Immunabwehr des Auges, so dass sie mitunter als "Lymphknoten des Auges" bezeichnet wird. Typisch für eine Bindehautentzündung ist, dass oft auch benachbarte Strukturen, wie die Hornhaut oder die Augenlider, entzündet sind.

Die Bindehautentzündung gehört zu den am meisten vorkommenden Erkrankungen des Auges; insbesondere Kinder sind oft betroffen. Die Bindehaut ist für Keime eine häufige Eintrittspforte in den Körper. Da sie jedoch über eine gute Abwehrfunktion verfügt, nehmen die meisten Bindehautentzündungen einen milden Verlauf. Die Ursachen können vielfältig sein, wie z.B. eine Infektion mit Erregern wie Bakterien oder Viren (infektiöse Konjunktivitis), Allergien oder auch rheumatische Erkrankungen. Auch physikalische oder chemische Reize wie ätzende Substanzen, Verletzungen oder Fremdkörper im Auge können ebenso wie Staub, Zugluft oder (Tabak-)Rauch eine Bindehautentzündung auslösen. Manchmal ist die Bindehautentzündung auch Begleiterscheinung einer anderen Augenerkrankung, so zum Beispiel einer Erkrankung der Tränenwege. Außerdem kann sie als Alterserscheinung bei einem trockenen Auge auftreten. Welche der unterschiedlichen Formen auftritt, ist regional und jahreszeitlich abhängig, je nach dem Vorkommen von Erregern und Allergenen. Am häufigsten ist eine durch Bakterien oder durch Viren ausgelöste Bindehautentzündung. In der Regel äußert sich eine Bindehautentzündung durch ein gerötetes Auge, Juckreiz oder ein Fremdkörpergefühl im Auge, Augenbrennen sowie einen verstärkten Tränenfluss. Die allergische Konjunktivitis (Rhinokonjunktivitis) ist meist mit Heuschnupfen verbunden. Dabei sondert das Auge ein wässriges Sekret ab und es treten Lidschwellungen sowie Augenbrennen und Juckreiz des Auges auf. Symptome wie Niesen und Schnupfen können die Rhinokonjunktivitis begleiten.

Die Diagnose einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) kann von einem Augenarzt gestellt werden. Mithilfe einer Untersuchung an der so genannten Spaltlampe kann er das Auge bei einer bestimmten Beleuchtung vergrößert betrachten. In der Regel wird das Augenlid bei der Untersuchung umgeklappt, um die Innenseite zu beurteilen und entsprechende Veränderungen auf der Bindehaut festzustellen.

Die Therapie einer Bindehautentzündung richtet sich nach der Ursache. Mithilfe von künstlichen Tränen oder Augentropfen, die je nach Ursache antibiotische, antiallergische oder kortisonhaltige Wirkstoffe enthalten, heilt die Entzündung gewöhnlich problemlos ab. Die meisten Bindehautentzündungen, die durch Bakterien ausgelöst wurden, heilen von allein ab und müssen daher nicht immer unbedingt behandelt werden. Unterstützend können antibiotische Augentropfen und -salben mit verabreicht werden, die gegen besonders viele Erreger wirksam sind, also ein breites Wirkungsspektrum aufweisen. In schweren Fällen muss der genaue Erreger ermittelt werden, um gezielt mit einem passenden Antibiotikum behandeln zu können. Dieses wird in Form von Augentropfen und häufig begleitend in Tablettenform gegeben. Ist ein Virus die Ursache für eine Bindehautentzündung, ist eine spezifische Therapie in den meisten Fällen nicht möglich. In diesem Fall, wie auch bei einer durch äußere Reize wie Staub oder Zugluft entstandenen Bindehautentzündung (exogene Bindehautentzündung), können künstliche Tränen und kalte Kompressen die Symptome lindern. Ist eine Allergie die Ursache für eine Konjunktivitis, sollte die allergieauslösende Substanz (Allergen) gefunden und nach Möglichkeit vermieden werden. Gegen die Beschwerden helfen kalte Kompressen und künstliche Tränen ohne Konservierungsmittel. Zusätzlich werden abschwellende, kortisonhaltige Augentropfen verwendet.

Meist nimmt eine Bindehautentzündung (Konjunktivitis) einen milden Verlauf. In der Regel heilt sie ohne Folgen für das Auge und das Sehen ab. In seltenen schweren Fällen können jedoch bleibende Schäden mit einem Verlust der Sehschärfe auftreten, wenn die Hornhaut in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Einer Bindehautentzündung können Sie nur bedingt vorbeugen. Wenn Ihre Augen empfindlich auf äußere Reize wie Zugluft oder Staub reagieren, sollten Sie versuchen, sich diesen Umweltfaktoren möglichst nicht auszusetzen. Bei geröteten Augen sollten Sie stets einen Augenarzt aufsuchen. Auch wenn eine Bindehautentzündung in den meisten Fällen die Ursache ist, sollten vorsichtshalber andere Erkrankungen ausgeschlossen werden.

» Weitere Informationen unter Bindehautentzündung-Ratgeber.